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Wen die Götter lieben

In der ersten von zwei Mozart-Biografien Hartls verkörpert Hans Holt den kernig-feschen Komponisten, den es – ganz im Sinne der Entstehungszeit des Films – nach seinem Zerwürfnis mit der Salzburger Obrigkeit einem Soldaten der Kunst gleich hinauszieht in die Welt. Statt Ländereien erbeutet er die Herzen junger Damen, wie eine seiner berühmtesten Schöpfungen.
Wo zeitgenössische Kritiken vor allem die Widerwärtigkeiten betonen, die Mozart zu überwinden hatte, dreht sich aus heutiger Sicht das Bild um: Vor allem Ehefrau und Familie haben unter dem rücksichtslosen männlichen »Genius« zu leiden – auch recht passend für 1942. Da scheint die tödliche Krankheit, die ihn just dann befällt, als er reumütig zu seiner Constanze zurückkehrt, fast schon als ausgleichende Gerechtigkeit.
Wen die Götter lieben ist ein im heutigen Österreich entstandener, reichsdeutscher Spielfilm aus dem Jahr 1942. Er basiert auf einem Roman von Richard Billinger und E. Strzygowski und hat den Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart zum Thema. Es ist nach Eine kleine Nachtmusik von 1939 der zweite Spielfilm über Mozart aus der Zeit des Nationalsozialismus.
Karl Hartl, der Regisseur dieses Films, drehte im Jahr 1955 mit Reich mir die Hand, mein Leben (Hauptrolle: Oskar Werner) einen weiteren Spielfilm über Mozart. (Bei DEKA®TE im Vorjahr zu sehen)